Parodontose

Die früher als „Parodontose“ bezeichnete Krankheit des Zahnbettes wird durch eine Entzündung im Bereich der Zahnwurzel verursacht. „Parodont“ bedeutet um den Zahn herum und meint damit den ganzen Zahnhalteapparat, d.h. das Zahnfleisch, den Knochen und das Aufhängesystem (Fasern, Zement).

Alles was entzündet ist, bekommt in der Medizin die Endung „-itis“. Wenn das Parodont (Zahnhalteapparat) also entzündet ist, heißt das im Fachchinesisch „Parodontitis“. Womit wir wieder am Anfang wären: Die Parodontose ist eigentlich eine Parodontitis.

Früher glaubte man, der Rückgang des Zahnfleisches sei eine Art entzündungsfreie Verschleißerscheinung. Daher kam der Name „Parodontose“, wobei die Endung „-ose“ auf den Verschleiß, die Abnützung  hinweisen sollte, wie zum Beispiel auch bei der „Arthrose“ (Gelenkverschleiß).

Parodontitis ist eine Volkskrankheit!

Jeder zweite Erwachsene ist davon betroffen 

Bei Parodontitis droht Zahnverlust

Parodontitis führt zu einem langsamen Abbau des Zahnhalteapparates. Hierbei werden Fasern, Knochen und Gewebe rund um die Zähne zerstört. Äußerlich ist dies durch einen Rückgang des Zahnfleisches und durch das Auftreten von längeren Zähnen zu beobachten. Wird die Erkrankung nicht rechtzeitig behandelt, so kommt es zu einem Abbau der Knochenstruktur bis hin zu einem Ausfall der betroffenen Zähne.

  • Bakterien greifen an

    Die zahnmedizinische Wissenschaft ist heute sehr weit fortgeschritten. Man weiß, dass praktisch jeder Zahnfleischrückgang auf eine Besiedelung durch Bakterien zurückzuführen ist. Diese Bakterien dringen über die Zahnoberfläche langsam in Richtung der Zahnwurzel vor und verursachen dort eine Entzündung. Durch gründliche Zahnpflege kann dieses Eindringen oft verhindert werden.

    Das Problem ist: Sind die Bakterien erst in die Zahnfleischtaschen eingedrungen, so vertiefen sich diese Taschen immer weiter und sie sind dann für die Zahnbürste nicht mehr erreichbar. In diesem Moment können die Bakterien ungestört (ähnlich wie auf den Zähnen) einen Belag bilden, die so genannte „Plaque“. Aus dieser Plaque kann sich Zahnstein auf der Wurzel bilden, der den Bakterien als guter Boden für eine weitere Besiedlung dient.

  • Parodontis behandeln !

    Die Bakterien in den Zahnfleischtaschen rufen eine permanente Entzündung hervor. Sind alle Zähne betroffen, ist eine Gesamtfläche erreicht, die der Innenseite einer Handfläche entspricht. Eine solche entzündete „Wunde“ bedroht nicht nur die Zähne, sondern kann eine Belastung für den ganzen Organismus bedeuten. So weiß man heute zum Beispiel, dass „Parodontitis“ in engem Zusammenhang mit Rheuma oder der Erkrankung der Herzklappen zu sehen ist. Diese Entzündung kann heutzutage jedoch relativ einfach behandelt werden.

    !!! Die Bakterien müssen aus den Zahnfleischtaschen entfernt werden !!!

    Neue Methoden, die von Wissenschaftlern entwickelt wurden, ermöglichen es Ihrem Zahnarzt, Ihre Zähne sozusagen unter dem Zahnfleisch zu „putzen“. Dabei werden Zahnstein, Plaque und Bakterien soweit entfernt, dass der Körper wieder in der Lage ist, die Entzündung von sich aus erfolgreich zu bekämpfen, und die Wunde heilen kann.

    Nur in ganz seltenen, schweren Fällen, wenn die Erkrankung sehr heftig verläuft oder weit fortgeschritten ist, müssen Antibiotika eingesetzt oder das Zahnfleisch chirurgisch „aufgeklappt“ werden, um die Bakterien zu entfernen.

    ! Lassen Sie es nicht so weit kommen !

    Eine rechtzeitige Behandlung kann heute schnell und schonend durchgeführt werden. Neue Methoden ermöglichen eine nahezu schmerzfreie, „minimalinvasive“ Behandlung.

    „Schonend Zähneputzen unterhalb des Zahnfleisches“ - das kann nur Ihr Zahnarzt

    Nach einer ersten Behandlung werden regelmäßige Kontrolluntersuchungen durchgeführt und neue Bakterien gezielt bekämpft. So kann Ihr Zahnarzt die Erkrankung zum Stillstand bringen. Sie selbst können durch regelmäßige Mundhygiene zum Erfolg beitragen! Denn Sie hindern damit die Bakterien am Eindringen in die Zahntaschen.

    Die schonende Behandlung!

    Nach einer gründlichen Untersuchung und einer Vorbehandlung wird die eigentliche Parodontalbehandlung durchgeführt. Ein neues Verfahren, die Parodontitis schonend zu bekämpfen, besteht in feinen Ultraschallinstrumenten. Damit werden die empfindlichen Zahnwurzeln sanft gereinigt, es wird nicht gekratzt oder geschliffen. Ein zusätzliches weißes Poliermittel sorgt ähnlich wie eine Zahnpasta dafür, dass die Beläge und Bakterien auch sicher entfernt werden und das die Wurzel glatt bleibt.

    Nach der Behandlung ist im Regelfall keine Beeinträchtigung zu erwarten. Sie können ohne Einschränkung nach kurzer Zeit wieder essen und trinken.

    Das Wichtigste nach der Behandlung ist die regelmäßige Nachsorge

    In angemessenem Abstand zu einer Behandlung untersucht Ihr Zahnarzt Sie erneut und überprüft, ob die Entzündung abgeheilt ist. Im Einzelfall muss an wenigen Stellen nochmals nachgereinigt werden. Die Parodontitis ist nun zum Stillstand gekommen. Durch gründliche Zahnpflege können Sie selbst dazu beitragen, eine neue Entzündung zu vermeiden.

    Ihr Zahnarzt ist Ihr Partner

    Zusammen mit Ihrem Zahnarzt können Sie Ihre Zahngesundheit erhalten. Sie sollten nur vereinbaren, je nach individueller Schwere der Erkrankung, 2 – 6 pro Jahr in die Praxis zur Nachsorge zu kommen. Diese wird meist nur noch mit weicheren Kunststoffinstrumenten durchgeführt. So bleiben Ihr schönen, natürlichen Zähne bis ins hohe Alter gesund.